M e d i a t i o n

 

 

Was ist Mediation, wann und warum sollte man sie wahrnehmen, wie läuft sie ab?

 

Ich möchte Ihnen das mit meinen Worten gerne so erklären. Der Vorzug des Mediationsverfahrens liegt darin, dass Sie als Konfliktparteien kein Gericht,

Schiedsgericht oder anderes in Anspruch nehmen müssen. Wo dann letztendlich ein Urteil oder ein Schiedsspruch über ihre Köpfe hinweg gefällt wird, der dann verbindlich für Sie ist.

 

Ihre Gefühle und Bedürfnisse unter dem Konflikt bleiben dabei unberücksichtigt und Sie grollen vielleicht weiter vor sich hin. Oft ist es jedoch so, dass Sie sich nicht aus dem Wege gehen können und weiterhin miteinander auskommen müssen. Begegnen Sie dann dem Anderen, denken Sie vielleicht: „nicht der, nicht die schon wieder…!“Und die Atmosphäre ist fürs erste schon mal vergiftet.

 

Das kann passieren wenn Sie Nachbarn sind, wenn Sie Arbeitskollegen sind, wenn Sie Eltern sind, die sich getrennt haben und die Verantwortung für die gemeinsamen Kinder tragen oder wenn Sie ein Paar oder Freunde sind, die trotz erheblicher Spannungen diese Partnerschaft/Freundschaft eigentlich nicht den Bach runter gehen lassen möchten.

 

Das Verfahren der Mediation beruht auf Freiwilligkeit. Das heißt, ein Mediator maßt sich nicht an, alle Menschen „die nicht bei Drei auf dem Bäumen sind“ miteinander zu versöhnen. Das wäre wirklich ziemlich absurd.

 

Eine Mediation strebt grundsätzlich an, dass es für alle Beteiligten eine Win/Win Lösung gibt. In diesem Fall hat das Verfahren sein Ziel erreicht.

 

Und im Gegensatz zu „Paul Kemp“ aus der gleichnamigen Fernsehserie finden Sie als Konfliktparteien selbst die Lösung für Ihr Problem. Ich als Mediatorin werde also nicht  hinter ihrem Rücken recherchieren, sondern ich helfe Ihnen dabei, Ihren Konflikt erst einmal zu strukturieren und wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.

Sie selbst finden die Lösung, die für Sie die Beste ist und dabei unterstütze ich Sie sehr gerne.

 

Als Mediatorin bin ich neutral und allparteilich. Wenn ich selbst einschätze, dass ich nicht neutral sein kann, werde ich das Verfahren nicht durchführen oder ggf. auch abbrechen, was hoffentlich nicht der Fall sein wird.

 

Das Mediationsverfahren läuft so ab, dass Sie als Konfliktparteien zunächst die Möglichkeit haben, den Konflikt aus Ihrer Sicht darzustellen. Dabei helfen uns Regeln der Fairness, dass wirklich jeder von Ihnen ausreichend und angemessen die Möglichkeit hat, sich Luft zu machen. Und der eine ist vielleicht ein „Vulkan“ und der andere ist vielleicht ein „Eisberg“.

Doch dafür haben wir sowohl Raum als auch Regeln.

 

Nach der Darlegung des Konfliktes erhellen wir diesen. Schauen uns gemeinsam an, wie kam es dazu, was ging dabei in Ihnen vor, warum haben Sie oder konnten Sie nur so reagieren, wie Sie reagiert haben. Vor allem, welche Gefühle, welche Bedürfnisse, welche Wertvorstellungen, die nicht erfüllt oder ignoriert wurden, liegen unter dem Konflikt.

Und so „doof“ sich das auch für manchen anhören mag: Gefühle, Bedürfnisse?!

Sie sind so elementar für unser Selbstverständnis und auf keinen Fall für faule Kompromisse „zum Abschuss freizugeben“. Verhandelbar dagegen sind unterschiedliche Strategien, die wir zur Befriedigung unserer Bedürfnisse haben.

Bei dieser Gelegenheit werden Sie auch vieles über den Anderen erfahren, was Sie beim „Kampf Ihrer aufeinander gerichteten Positionen und Strategien“ gar nicht erfahren konnten.

 

In der gemeinsamen Lösungsfindung, nachdem sich die Wogen geglättet haben und Sie wieder miteinander reden können, suchen wir zusammen nach für alle gewinnbringenden Lösungsvorschläge. Dafür gibt es eine ganze Reihe von praktikablen oder originellen Methoden, mit denen wir das gemeinsam auf den Weg bringen.

 

Nachdem wir die Lösungsvorschläge auf ihre Realisierbarkeit hin geprüft haben, verfassen Sie gemeinsam eine Lösungsvereinbarung, die realistisch und überprüfbar ist. Wobei ich Sie in den ersten Monaten oder auch länger gerne begleite. Auch diese Vereinbarung ist an Freiwilligkeit gebunden.

 

 

 

Dieses Informationsblatt informiert Sie noch einmal über die inhaltlichen Schwerpunkte und über die rechtlichen Grundlagen eines Mediationsverfahrens:

Informationsblatt

 

Was ist Mediation

 

Mediation ist ein informelles Konfliktlösungsverfahren, bei dem Sie mit der Unterstützung des Mediators, also eines neutralen Dritten, Konflikte in einem geschützten Rahmen besprechen können. Dabei stehen Vertraulichkeit und Verschwiegenheit an oberster Stelle.

 

Vorteile der Mediation:

 

Wertschätzung und Verständnis für alle Beteiligten

Bedürfnisse und Interessen finden Berücksichtigung

Erarbeitung gemeinsamer, tragfähiger Lösungen

 

Ziel der Mediation:

 

Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die alle Beteiligten als fair empfinden.

 

 

Voraussetzung der Medianten (Konfliktparteien)

 

Wollen Auseinandersetzung beilegen

freiwillige und eigenverantwortliche Mitarbeit

fairer und offener Umgang miteinander

 

Voraussetzungen des Mediators

 

Neutralität und Allparteilichkeit

Sorgt für Struktur, Sicherheit und Einhaltung der Regeln

 

Ablauf der Mediation:

 

Unverbindliches Gespräch

Themen sammeln

Sichtweisen darstellen

Hintergründe, Bedürfnisse und Interessen erhellen.

Lösungen entwickeln

Vereinbarungen treffen

 

Rechtliche Information:

Die Mediation ist kein gerichtliches Verfahren mit Urteilspruch.

Mediation ist im Zivilrecht unter dem Mediationsgesetz vom 21. Juli 2012 (BGBl. I S. 1577) geregelt. Mediation ist ein freiwilliges, von allen Seiten gewolltes Verfahren und kann jederzeit beendet werden. Mediatoren unterliegen der Dokumentationspflicht und unterstützen die Medianten in der Umsetzungsphase